Auf Vorschlag des Bürgermeisters möchte unsere Leserin Alexandra Thiers über ihre Erfahrungen mit der neuen Pflegeeinrichtung in Budenheim berichten. Ich möchte meine positiven Erfahrungen der letzten Wochen einfach mal dazu nutzen – neben den häufig recht kritischen Berichterstattungen in unserer Heimatzeitung - auch einmal über etwas Positives in unserer Gemeinde zu informieren.
Sicher war die unerwartete Schließung des ASB-Seniorenheimes hier in Budenheim für viele ein Schock und eine echte Herausforderung, weil sie ggf. für ihre Angehörigen kurzfristig neue Pflegeplätze suchen mussten. Und gerade für ältere Menschen ist es bestimmt nicht einfach, ihre gewohnte, liebgewonnene Heimat verlassen zu müssen und sich an anderer Stelle nochmal neu einzufinden. Dafür habe ich großes Verständnis und zolle allen Betroffenen meinen aufrichtigen Respekt. Vielleicht bin ich gerade deshalb so glücklich darüber, dass wir für meine Mutter nun im neuen/alten Pflegeheim in der Schulstraße einen Heimplatz bekommen haben. Ich möchte damit niemandem zu nahetreten oder Mitbürgerinnen/Mitbürger verletzen, sondern einfach nur kurz über meine positiven Erfahrungen berichten.
Ich habe fast ein Jahr verzweifelt nach einem Pflegeheimplatz für meine Mutter gesucht und die Schließung des ASB-Heimes hat meine diesbezüglichen Bemühungen noch erheblich erschwert. Insofern kann ich kaum beschreiben, wie sehr ich mich darüber gefreut habe, dass das Evangelische Diakoniewerk Zoar die Einrichtung übernommen hat und ich damit die Chance zur Unterbringung meiner Mutter in Budenheim erhielt. Seit dem 1. April bewohnt meine Mutter nun ein Zimmer im Erdgeschoss in der Schulstraße 5 und ich bin sowas von begeistert. Aufgrund mangelnder Vergleichsmöglichkeiten kann ich an dieser Stelle selbstverständlich nur über meine eigenen Erfahrungen berichten und diese entsprechen lediglich meiner laienhaften Bewertung als Angehörige und Betreuungsperson.
Die Einrichtung und die Zimmer sind nicht nur hell und freundlich gestaltet, sondern Besucherinnen und Besucher sind zu jeder Zeit herzlich willkommen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Zoar sind ohne Ausnahme herzlich, sowohl zu den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch zu den Gästen. Die gesamte Betreuung ist hervorragend. Die anfänglichen kleinen organisatorischen Startschwierigkeiten sind längst überwunden und mit der Rekrutierung des entsprechenden Personals konnten mittlerweile ca. 53 Pflegeheimplätze belegt werden. Dabei gelingt die Integration zwischen den Menschen mit Beeinträchtigung und den neu angekommenen Seniorinnen und Senioren so unkompliziert und im Alltag ganz nebenbei. Und obwohl meine Mami zu den Menschen gehört, die eigentlich immer etwas am Essen auszusetzen haben, weiß sie das Angebot zwischenzeitlich sehr zu schätzen. Die Mahlzeiten werden zwar geliefert, bestehen aber immer aus einer Vorspeise, einem Hauptgang und einer Nachspeise. Die wöchentliche Speisekarte ist abwechslungsreich und ausgewogen. Neben dem Frühstück und dem Abendessen gibt es auch jeden Tag ein Nachmittagskaffee mit Keksen oder Kuchen. Darüber hinaus erfreut sich auch der Mitternachtssnack großer Beliebtheit. Abgerundet wird der Aufenthalt für die betagten Bewohnerinnen und Bewohner mit einem kurzweiligen Angebot an Musik, Spiel und Bewegung für Körper und Geist. Auch die medizinische Betreuung ist über ihren bisherigen Hausarzt gewährleistet und das geschulte Personal von Zoar erledigt die umfangreiche tägliche Medikation. Ich genieße es wirklich, meine Mutter in ihrem neuen Zuhause regelmäßig zu besuchen und mit ihr auf der Terrasse sitzen zu können. Und die Tatsache, dass auch ihre Freunde, ehemaligen Nachbarn oder Betreuerinnen der mobilen Pflegedienste sie hier in Budenheim weiterhin besuchen können, ist einfach unbezahlbar. Neben bekannten Seniorinnen und Senioren aus Budenheim konnte ich im Übrigen auch Bekannte wieder treffen, die in der neuen Pflegeeinrichtung einen Arbeitsplatz erhalten haben.
Kurz um – ich bin Zoar unendlich dankbar für die Übernahme der Pflegeeinrichtung, für die Chance, die wir dadurch erhalten haben und für die tolle Betreuung meiner Mutter. In der Einrichtung sind m. W. auch die letzten Plätze im 2. OG bereits reserviert und werden in den nächsten Wochen ihre neuen Bewohnerinnen oder Bewohner aufnehmen. Damit leistet das Evangelische Diakoniewerk Zoar in meinen Augen einen ganz wichtigen Beitrag hinsichtlich der Betreuung unserer pflegebedürftigen Mitmenschen und damit natürlich auch für unsere Gemeinde.