Biomüll ohne Störstoffe: Falsche Abfalltrennung führt zu höheren Kosten

Ab 1. Mai 2025 wird die bundesweit geltende Bioabfallverordnung verschärft. Demnach darf der gesamte Bioabfall dann nur noch ein Prozent Störstoffe enthalten. Stark verunreinigter Biomüll kann in einer Vergärungsanlage nicht zu Kompost verarbeitet werden. Solch kontaminierter Bioabfall kann dann nur noch teuer und unökologisch verbrannt werden. Die Kosten hierfür tragen letztendlich alle Gebührenzahlenden. Vor diesem Hintergrund wird die Kommunale Abfallwirtschaft Mainz und Mainz-Bingen AöR (KAW) sowohl im Mainzer Stadtgebiet als auch im Landkreis Mainz-Bingen Biotonnen, die bei den Regelsammeltouren entsprechend auffällig geworden sind, stehen lassen. Fehl befüllte Biotonnen müssen dann vom betroffenen Haushalt nachsortiert werden.

Was sind Störstoffe?

Als Störstoffe werden Materialien bezeichnet, die in der Vergärungsanlage nicht verwertet werden können und daher auch von vornherein nichts in der Biotonne zu suchen haben. Dazu zählen unter anderem:

  • Kunststofftüten und andere Kunststoffteile
  • Kunststofftüten aus sogenanntem kompostierbarem Plastik
  • Tierstreu, Tierkot
  • Hygieneartikel (Reinigungstücher, Ohrenstäbchen und so weiter)
  • Verarbeitetes Holz (zum Beispiel Teile des Gartenzauns oder Möbelteile)
  • Schadstoffe (zum Beispiel Batterien und andere gefährliche Abfälle)
  • Kleidung und vieles mehr

Warum sind Störstoffe so problematisch?

Der Bioabfall aus dem Landkreis Mainz-Bingen wird in der Biomasseanlage Essenheim verwertet. Durch Vergärung und Kompostierung entsteht bereits nach mehreren Wochen wertvoller Kompost, der von Landwirten aus der Umgebung auf den Feldern ausgebracht wird und auch von Hobbygärtnern entweder direkt als Kompost oder als aufbereitete Gartenerde käuflich erworben werden kann.

Auch wenn grobe Störstoffe im Verwertungsprozess zwar zum großen Teil abgetrennt werden können, verbleiben weiterhin Kleinstteile in Form von Mikroschadstoffen oder Mikroplastik, welche später auf Äckern und damit wiederum in unseren Lebensmitteln landen können.

Was passiert mit
auffällig gewordenen Biotonnen?

Falsch befüllte Biotonnen werden im ersten Schritt stehen gelassen. Ein Aufkleber deutet auf die Fehlbefüllung hin. Nur so kann gewährleistet werden, dass unser Kompost und letztlich unsere Lebensmittel sauber bleiben. Die Betroffenen haben nun die Möglichkeit, die Tonnen selbst nachzusortieren. Sonderfahrten wegen fehl befüllter Biotonnen finden nicht statt.

Tipps für die Biotonne

- Es empfiehlt sich, Bioabfälle schon in der Küche in einem Vorsortiergefäß separat zu sammeln, wobei die Bioabfälle schon vorher möglichst von Flüssigkeiten befreit werden sollten.

- Flüssigkeiten sollen nicht eingefüllt werden, unter anderem, damit im Winter die Abfälle nicht gefrieren.

- Bioabfälle dürfen nur in Papiertüten (diese sind übrigens preiswerter als sogenannte kompostierbare Bioplastiktüten) oder in Zeitungspapier eingepackt werden.

- Die Biotonne sollte immer trocken gehalten werden. Dazu die Biotonne am Boden mit Eierkartons oder Zeitungspapier auslegen.

- Um im Sommer Madenbefall zu verhindern, hilft zum Beispiel ein Fliegennetz über der Biotonne, denn so können Fliegen keine Eier im Abfall legen. Dieses sollte natürlich unmittelbar vor der Leerung entfernt werden. Spezielle Netze für 60-, 80- und 120-LiterTonnen gibt es im Mainzer Umweltladen für 9,50 Euro käuflich zu erwerben. Diese sind aus ehemaligen 1. FSV Mainz 05-Bannern genäht worden.

- Um ein Festfrieren der Abfälle im Winter in der Abfalltonne zu vermeiden, sollten die Abfälle mit Hilfe eines Spaten oder ähnliches vor der Leerung gelockert werden.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Abfallberatung des Landkreises Mainz-Bingen (Rufnummer 06131–12140780) sowie auf der Homepage der KAW www.kaw-mainz-bingen.de. Dort

finden Sie auch weitere Informationen zum Bioabfall

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