Wichtiger Beitrag für die Infrastruktur in der Region

Einweihung der Bodenbehandlungsanlage ZEBRA auf dem ehemaligen Dyckerhoff-Gelände

Großer Bahnhof auf dem ehemaligen Dyckerhoff-Gelände am vergangenen Dienstag: In Anwesenheit zahlreicher Interessierter wurde die Bodenbehandlungsanlage ZEBRA (Zentrale Boden Reinigungsanlage) eingeweiht.

"Mit der Einweihung der neuen Bodenbehandlungsanlage ZEBRA werden heute, nach langem Vorlauf, die Weichen für die Zukunft des früheren Dyckerhoff-Areals gestellt", so Tim Gemünden von der Gemünden Gruppe. Diese wird gemeinsam mit der Fachfirma esm GmbH aus Groß-Gerau die Anlage betreiben.

Auf dem jahrzehntelang brachliegenden Industriegelände soll in den kommenden Jahren ein neues Wohnquartier mit etwa 372 Wohneinheiten, eine Kita sowie ergänzende gewerbliche Nutzungen entstehen. ZEBRA bilde die technische Grundlage, um die umfangreichen Altlasten des Geländes zu sanieren. Die Behandlung der Böden direkt vor Ort senke nicht nur die Kosten und Logistikaufwände erheblich; als stationäre Anlage erziele die ZEBRA zudem Einnahmen durch die Behandlung von Bodenaushub aus der Region, die zusätzlich zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit der Gesamtentwicklung des neuen Quartiers beitrügen.

Das sieben Hektar große Areal weise aufgrund seiner langjährigen Nutzung als Kalksteinbruch, Deponie und Schießstand erhebliche Altlasten auf. Rund 175.000 Tonnen Boden müssten behandelt werden. Die ZEBRA ermöglicht diese Sanierung kontrolliert, transparent und ressourcenschonend direkt vor Ort – genehmigt und überwacht durch die zuständigen Behörden. Über die Sanierung des Dyckerhoff-Areals hinaus werde die ZEBRA auch Erdaushub wie etwa von Baustellen aus der Region zur Bodenbehandlung annehmen. Vor jeder Anlieferung erfolge eine umfassende Beprobung. Die Aufbereitung findet überwiegend in einer geschlossenen Halle statt. Soweit zulässig, sollen definierte Schritte auf einem Freilager ausgeführt werden.

"Die esm verfügt über 20 Jahre Erfahrung im Betrieb von Bodenbehandlungsanlagen", erläuterte deren Geschäftsführer Dr. Steffen Stubenrauch. Die ZEBRA stehe für ökologische Kreislaufwirtschaft im besten Sinne. Indem belastete Böden mechanisch gereinigt werden, "machen wir sie für die Wiederverwertung nutzbar.“ Durch die Wiederverwendung großer Teile der Böden schone man natürliche Baustoffressourcen, reduziere man Transportverkehr, vermeide Emissionen und entlaste die ohnehin knappen Deponiekapazitäten in der Region. Stubenrauch bezeichnete solche modernen Anlagen wie die ZEBRA als "Clearingstellen", die Stoffe in den Wirtschaftskreislauf zurückführen.

In Vertretung von Ministerin Katrin Eder nahm Dr. Wolfgang Eberle, Abteilungsleiter Kreislaufwirtschaft, Bodenschutz und Green Economy im rheinland-pfälzischen Umweltministerium, an der ZEBRA-Eröffnung teil. Eberle sprach von einem "wichtigen Meilenstein für die Kreislaufwirtschaft in der Region" und bezeichnete die neue Anlage als "Leuchtturmprojekt". Es handele sich nicht nur um eine Maschine, sondern um ein "Versprechen in die Zukunft".

"Glückwunsch zu diesem tollen Ensemble", gab es schließlich auch vom Landrat. Thomas Barth sprach von einem Projekt, das eine "enorme Bedeutung nicht nur für den Landkreis, sondern auch für ganz Rheinhessen" habe. Barth räumte ein, dass es sich bei ZEBRA um kein einfaches Projekt, auch politisch, gehandelt habe. Aber "Ende gut, alles gut". Der Landrat geht davon aus, dass die Anlage auch nach der Sanierung des Geländes in Budenheim für Erdaushub aus der Region gebraucht werde und somit einen wichtigen Beitrag für die Infrastruktur in der Region leiste.

"Endlich geschafft!", äußerte sich Bürgermeister Stephan Hinz erleichtert. Er habe sich für das Projekt, trotz aller Widerstände, von Anfang an eingesetzt. Diese Widerstände seien jetzt hoffentlich ausgeräumt. Entstanden sei eine Recycling-Anlage mit höchstem technischem Niveau. Besonders wichtig sei ihm, dass sämtliche Schritte permanent von der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) geprüft wurden.

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