Budenheim. (ds) –
„Damit wir die Herausforderungen der Klima- und Artenkrise bewältigen können, braucht es engagierte Menschen und Vereine, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag zum Erhalt unserer Natur und unserer Ressourcen beitragen. Golfplätze besitzen großes ökologisches Potenzial: Aufgrund ihrer Fläche und ihrer mosaikartigen Struktur können sie zu wertvollen Arealen naturnaher Kulturlandschaften werden. Um die Vereine zu unterstützen haben wir vor zwei Jahren eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und freuen uns, dass der Abschlag so gut gelungen ist und wir heute bereits neun Vereine für ihr Engagement auszeichnen können“, sagte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz am vergangenen Montag anlässlich einer Urkundenübergabe beim Mainzer Golfclub in Budenheim.
Seit Juli 2023 besteht zwischen dem Umweltministerium und dem Deutschen sowie dem Landesgolfverband eine Kooperationsvereinbarung, mit der das Umweltministerium die Golfvereine hinsichtlich der Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen fachlich unterstützt und der Landesgolfverband seine teilnehmenden Mitgliedsvereine zertifiziert. Insgesamt neun Vereine in Rheinland-Pfalz erhalten nun bereits ein solches Zertifikat: Darunter der Mainzer Golfclub, der die Deponie Budenheim im ehemaligen Steinbruch zum Golfplatzgelände aufgewertet hat, auf dem inzwischen auch unter anderem Benjeshecken und Ersatz-Lebensräume für Mauereidechsen angelegt wurden sowie ein Teil des Geländes mit Schafen bewirtschaftet wird. Die weiteren zertifizierten Vereine sind die Golfclubs Rheinhessen, Trier, Westerwald, Rhein-Wied, am Donnersberg, Barbarossa (Mackenbach im Landkreis Kaiserslautern), Westpfalz sowie der Golf & Landclub Bad Neuenahr. Die Maßnahmen der einzelnen Golfclubs reichen von der Anlage und Pflege von Gewässern, Totholz, Nistkästen, Benjeshecken, Blühwiesen, Trockenmauern und Ersatzlebensräumen für Reptilien bis hin zu einer teilweisen Schafbewirtschaftung der Flächen – all das kommt Brut- und Zugvögeln, Insekten, Reptilien und Amphibien zugute.
„Im Rahmen unserer Biodiversitätsstrategie wollen wir auch die Anbieterinnen und Anbieter sowie Nutzerinnen und Nutzer von Sport- und Freizeitanlagen dazu ermuntern, die Artenvielfalt auf ihren Geländen zu fördern. Dazu gehört neben der verantwortungsvollen Pflege auch ein schonender Umgang mit Ressourcen, wie beispielsweise beim Wasserverbrauch oder auch beim Pestizideinsatz. Hier suchen wir mit verschiedenen Akteuren nach gemeinsamen Lösungen und hoffen, dass sich in Zukunft noch viele weitere Golfclubs im Land dem ‚Öko-Check‘ des Landesgolfverbands stellen. Denn mit ihren Anlagen können sie Wertvolles zur Artenvielfalt beitragen“, so Erwin Manz weiter.
Begrüßt wurden die Teilnehmer der Veranstaltung Präsidenten des Golfverbands, Rheinland-Pfalz/Saarland, Gerd Kohns. Er erinnerte daran, dass 2023 neun Clubs das Kooperationsangebot angenommen hatten – mit dem Ziel, dem Artenschutz mehr Raum zu geben. Kohns wies aber auch darauf hin, dass es weitere Anlagen gibt, die sich bereits in Sachen Natur engagieren und dafür bereits ausgezeichnet wurden. Falsch sei die Auffassung vieler Nicht-Golfer, die die Anlagen oft als "geschlossen" betrachten würden. Richtig sei vielmehr, dass viele Anlagen von Rad- und Wanderwegen durchzogen würden und so als "offen" angesehen werden könnten. Nachdem dann im Anschluss Alexander Klose, Vorstand Deutscher Golf Verband, darauf hingewiesen hatte, dass Artenvielfalt ein Thema ist, das "uns alle etwas angeht", konnten die Vertreter der Kooperationsvereine ihre Urkunden entgegennehmen,
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