Aszendent Bacchus im Sonnenzeichen

Ulrike Neradt verknüpfte bei Bachmanns Wein+Kultur ihr „Best of“ mit Sternzeichen

Ulrike Neradt bescherte dem Publikum einen anregenden Abend über Sternzeichen, den sie mit ihren schönsten Liedern aus vielen Programmen spickte.

Ulrich und Ulrike Bachmann freuten sich, ihre „Namensvetterin“ Ulrike Neradt über den Dächern von Eltville begrüßen zu dürfen, die einen unterhaltsamen Abend mit ihren schönsten Liedern gestaltete und sie mit Sternbildern verknüpfte – eine wahre Sternstunde also. „… hab studiert so manches Sternenbuch und fand auch manchen Widerspruch“, schickte sie ihrer „Analyse“ voraus, ebenso das Lied „Es leuchten die Sterne am Himmel für dich.“

„Die Sonnenzeichen zeigen nur den Grundcharakter, die andere Hälfte kommt vom Aszendenten“, erklärte Ulrike Neradt, die sich gerne mit Astrologie beschäftigt, ohne verbissen auf bestimmten Deutungen zu verharren. Aber sie zeigte sich überzeugt, dass immer ein Körnchen Wahrheit dabei ist und hatte amüsante Charakteranalysen erarbeitet für 24 Sternzeichen – wie das Sonnenzeichen in der Umgangssprache genannt wird. 24 waren es, weil sie Männer und Frauen getrennt charakterisierte. Den Anfang machte sie mit dem Schütze-Mann, den sie als „Bel Ami für immer“ einordnete und ihm das Lied zuordnete: „Auch du wirst mich einmal betrügen.“ Frau Stier habe Sehnsucht nach dem Schönen, der Widder-Mann sei ein Rebell, der immer schnell zur Versöhnung bereit sei und der Zwilling-Mann habe zwei Seelen in seiner Brust. „Wissen ist Macht“, gehöre zu seiner Grundeinstellung. Gastgeber Ulrich Bachmann als „Betroffener“ schmunzelte nur dazu.

Ulrike Neradt gestaltete die Veranstaltung im steten Dialog mit dem Publikum. Nahezu alle Sternzeichen waren – männlich und weiblich – vertreten. Einige Gäste nickten oder lächelten zustimmend zu dem Gesagten, andere waren eher stille Genießer. Vieles war schmeichelhaft, manches auch liebevoll-kritisch formuliert. Der Skorpion-Frau widmete sie das Lied „Nur nicht aus Liebe weinen“ und der Wassermann-Frau „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre.“ Den Jungfrau-Mann stellte sie als perfektionistisch und etwas pedantisch vor, den Fische-Mann als übermäßig bescheiden. „Die Löwe-Frau ist wie eine Sonnenblume. Sie liebt das Geld und gibt es gerne aus.“ Ihr widmete sie das Lied „Ein Neandertaler“, das durch Hanne Wieder bekannt geworden ist und die Sehnsucht der Frauen nach einem „richtigen“ Mann zum Ausdruck bringen soll. „Herrn Wassermann“, der durch Witz, Humor und Forscherdrang geprägt ist, durfte sich über ein Lied von Theo Mackeben freuen: „So oder so ist das Leben, so oder so ist es gut.“

Für die Steinbock-Frau ließ Ulrike Neradt „die roten Rosen“ von Hildegard Knef regnen – und fast das ganze Publikum stimmte in den Chor ein. Die Schütze-Frau, überwiegend Optimistin, wurde mit einem Chanson von Edith Piaf beschenkt: „Je ne regrette rien.“ So bekam an diesem Abend jede und jeder „sein Fett weg“ oder ihre Streicheleinheiten. „Und wenn sich einer gar nicht erkennt, dann hat er, wie mein Mann, den Bacchus im Aszendent“, reimte sie zum Schluss. Mit dem für sie geschriebenen Lied „Ich hebe das Glas, da habe ich etwas in der Hand gegen die Zeit, die durch die Finger rinnt“, wollte Ulrike Neradt den Abend abschließen. Doch das Publikum, das nach jedem Lied applaudiert hatte, verlangte nun mit lang anhaltendem Beifall nach einer Zugabe. Die gewährte sie mit einem etwas traurigen Lied der Comedian Harmonists „Irgendwo auf der Welt.“ Im Anschluss blieben noch viele Gäste, um sich mit Ulrike Neradt, den Bachmanns oder untereinander auszutauschen – über Sternzeichen und viele weitere Themen.

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