Klimaschutz und -anpassungen im Fokus
Delegation aus der Klimapartnerstadt Tunuyán besuchte Eltville am Rhein
Eltville. (rer) –
Eine Delegation aus der argentinischen Partnerstadt Tunuyán in der Weinbauregion Mendoza besuchte vom 24. Oktober bis 2. November Eltville. Der dreiköpfigen Delegation gehörten der Bürgermeister Tunuyáns, Emir Andraos, der Architekt Juan José de Haro sowie Graciela Soliz, zuständig für institutionelle Beziehungen, an.
Während ihres Aufenthalts lernten die Delegationsmitglieder viel über die Situation in Eltville und im Rheingau – sowohl mit Blick auf gesellschaftliche und sozio-ökonomische Fragen als auch ganz konkret bezogen auf Fragestellungen rund um Klimaschutz und -anpassung. Im Fokus des Besuchs stand das Thema Klimaerwärmung. So beispielsweise der Umgang mit zunehmenden Extremwetterereignissen, wie Hitze, Starkregen, und trockenen Sommermonaten. Aber auch die Frage, wie man dem Klimawandel entgegenwirken kann, wurde behandelt.
Zu Beginn begrüßten der argentinische Generalkonsul und der stellvertretende Konsul in Frankfurt die Gäste aus Argentinien. Anschließend standen verschiedene Stationen in und um Eltville auf dem Programm. Mit Dominik Russler, Geschäftsführer des Rheingauer Weinbauverbands und des Rheingauer Zweckverbands, gab es im Haus der Region einen Austausch zum Thema nachhaltiger Tourismus in der Destination Wiesbaden-Rheingau. Anschließend besuchten die Gäste die Nähwerkstatt und den Jugendpark der Kulturen, um den wichtigen städtischen Projektpartner im Bereich soziales Engagement, die Philipp-Kraft-Stiftung, kennenzulernen.
Der Abwasserverband Oberer Rheingau stellte die mechanisch-biologische Kläranlage in Grünau näher vor und bei der Rheingauwasser GmbH lernten die Gäste aus Tunuyán etwas über die Trinkwasserversorgung im Oberen Rheingau.
„Die Hochschule Geisenheim University (HGU) ist bei den Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und -anpassungen, ein wichtiger Projektpartner für uns als Kommune“, erklärte Bürgermeister Patrick Kunkel. Deswegen fehlte auch ein Besuch in Geisenheim nicht. An der Hochschule wurden der Delegation mehrere Forschungsarbeiten vorgestellt – unter anderem zu Themen wie Klimafolgen im Weinbau. Dazu wurden die Agri PV-Anlage und FACE-Anlage sowie anschließend die innovative Baumschule vor Ort besichtigt.
Ein Besuch bei der Firma Kopp Umwelt verdeutlichte nicht nur wie Themen wie Mülltrennung und Recycling umgesetzt werden können, sondern machte auch das Potential der Nutzung von erneuerbaren Energien durch Windräder, Freiflächensolaranlage und Biomassekraftwerk deutlich.
Darüber hinaus wurden auch zahlreiche Maßnahmen der Stadt Eltville vorgestellt, unter anderem im Bereich Regenrückhalt, Renaturierung von Fließgewässern oder im Bereich ökologische Bewirtschaftung von Grünflächen. Außerdem konnten die Gäste durch Besuche im Kloster Eberbach, in der Kisselmühle, durch einen Waldspaziergang in Rauenthal und eine Fahrt ins Mittelrheintal bis zum Loreley-Felsen auch die Schönheit der Region näher kennenlernen.
„Die aktuellen Krisen und Konflikte machen deutlich, wie wichtig Austauschformate und internationale Partnerschaften sind“, betont Bürgermeister Patrick Kunkel. „Persönliche Gespräche führen nicht selten dazu, dass Vorurteile abgebaut werden und der Blick über den Tellerrand hilft dabei, manches besser einzuordnen.“ Er sieht solche Partnerschaften als wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zum Frieden in der Welt.
Die beiden Kommunen Eltville und Tunuyán beteiligen sich seit November 2022 am Programm „kommunale Klimapartnerschaften“. Das von Engagement Global durchgeführte Programm stärkt den Austausch zwischen kommunalen Akteuren in Deutschland und dem globalen Süden (https://skew.engagement-global.de/kommunale-klimapartnerschaften.html).
Im Rahmen des Programms kommunale Klimapartnerschaften tauschen sich die Beteiligten über Möglichkeiten für einen schonenden Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser aus, ebenso stehen die Themen Klimaschutz, wirtschaftliche Entwicklung und soziale Maßnahmen für mehr Chancengleichheit auf der Tagesordnung. „Darüber hinaus bietet die Zusammenarbeit viele Anknüpfungspunkte für weitere Aktivitäten“, schildert Julia Übelhör, Stabsstelle für Nachhaltigkeitsmanagement. Angedacht sind beispielsweise Austauschprogramme, Forschungskooperationen und gemeinsame Projekte für den Klimaschutz. Bis 2024 entwickeln die beiden Städte einen Aktionsplan, der Maßnahmen für Klimaschutz und -anpassungen in Tunuyán und Eltville beinhaltet.
Fragen zum Projekt und den geplanten Aktivitäten können per E-Mail an nachhaltigkeit[at]eltville[dot]de gesendet werden.
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