Ein Stück Afrika in Eltville

Afrikanischer Kulturtag im Jugendpark der Kulturen

Die Dance Kids aus Potsdam zusammen mit Standley Kuwan Ngalim leiteten die Parade zur Burg an.

Ein buntes Programm erwartete am vergangenen Sonntag die Besucher des Afrika-Kulturtages im Jugendpark der Kulturen in Eltville. Mit einem vielfältigen Angebot aus Kulinarik, Musik und Tanz sowie Kunst konnten Interessierte die afrikanische Kultur kennenlernen und feiern. Den Auftakt zur Veranstaltung machte die Parade der Dance Kids Group aus Potsdam. Die farbenfrohe Gruppe empfing die Besucher mit traditionellem Gesang am Eltviller Bahnhof, anschließend ging es gemeinsam zur Burg. Auf dem Weg zum Jugendpark schlossen sich immer mehr interessierte Passanten an, besonderen Eindruck hinterließ der als Drache gekleidete Tänzer. Eines der Kinder aus der Dance Kids Group staunte: „Schau mal, wie viele wir sind“.

Im Jugendpark der Kulturen warteten bereits verschiedene Stände auf die Ankunft der Parade: So zum Beispiel der kamerunische Künstler Mfikela Jean Samuel, der mit Acryl die bunte Motivwelt seiner afrikanischen Kultur abbildet: Die vielfältige Tierwelt bis zu traditionell gekleideten Personen im Mosaikstil stellte er auf Leinwandrollen aus. Derzeit lebt der Künstler in Wales, wo er seit drei Jahren in Folge zum Black History Artist ausgezeichnet wurde. Für seine Ausstellungen reist er durch Europa und Afrika, wo er öffentlich sowie in Privatgalerien vertreten ist.

Besonders großen Zuspruch fand das kulinarische Angebot. Hier konnten die Besucher etwa Grillhähnchen mit Erdnusssauce und Grünkohl nach kenianischer Art probieren. Auch Fleischspieße vom Grill und die traditionelle „Moi Moi“-Paste aus Fisch und Bohnen durften nicht fehlen. Das Guinness-Bier kam aus Nigeria. Später am Nachmittag folgten weitere Musikacts und Präsentationen zu den verschiedenen Afrikanischen Ländern und Kunst.

„Wir können die Aufgaben unserer Zeit nur gemeinsam mit allen Kulturen bewältigen“, erklärte Shirin Rafati. Sie ist die zweite Vorsitzende der Integrationskommission Eltville, die gemeinsam mit der Philipp-Kraft Stiftung das Festival organisiert hat. Bürgermeister Patrick Kunkel begrüßte als erster Vorsitzender der Integrationskommission das große Engagement in seinem Eröffnungsstatement. Auch Landtagsabgeordneter Ingo Schon (CDU) und der Vorsitzende des Ausländerbeirats Wiesbaden, Ibrahim Kizilgöz, besuchten die Veranstaltung.

Ein besonderer Dank galt Standley Kuwan Ngalim aus der Immigrationskommission. Er hatte die Idee des Afrikanischen Kulturtages ins Leben gerufen. Vor elf Jahren ist er von Kamerun nach Deutschland gekommen und lebt seit sechs Jahren in Eltville. „Es gab immer nur Weinfeste“, erinnerte sich Ngalim, „für Menschen wie mich gab es kein Angebot, bei dem man mal aus dem Alltag herauskommt“. Vor allem seinen beiden Töchtern wolle er etwas aus seiner afrikanischen Kultur mitgeben, obwohl sie in Deutschland aufwachsen. Mit dem Afrikanischen Kulturtag möchte er eine Verbindung zwischen seinen beiden Heimaten – Deutschland und Kamerun – schaffen. Shirin Rafati war beeindruckt von der Arbeit ihres Kommissionskollegen: „Es steckt so eine unheimliche Stärke in ihm“. Die Künstler hat er organisiert, das Essen mit seinem Team selbst gekocht.

Der Afrikanische Kulturtag soll die kulturelle Vielfalt der Stadt Eltville widerspiegeln. Shirin Rafati zeigte sich überzeugt vom Konzept: Für die kommenden Jahre seien auch andere Themenländer denkbar.

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