Märchenhafter Kinderspaß im Siebten Himmel

28. Rheingauer Kinderzauber zog hunderte große und kleine Gäste magisch an

Corinna Ramona Ratzel begeisterte mit ihren zauberhaften Clownereien.

„Und jetzt dürft ihr das Rotkäppchen alle aufessen“, rief der Chefkoch im Märchensuppentopf. Das taten die Kinder mit Wonne und obwohl „Rotkäppchen“, in der Märchensuppe eine Karotte, die als „rotes Käppchen“ ein Radieschen aufgesetzt bekam, zuvor dem Wolf in Form einer Kartoffelpresse knapp entkommen war, wurde es jetzt doch noch aufgegessen. Riesigen Spaß hatten die Kinder mit „Märchensuppenkoch“ Stefan Becker in seinem als Kochtopf mit echten Henkeln und Küchenhandtuchkissen gemütlich eingerichteten Zelt. Mit seiner herrlich komischen Mimik und den ungewöhnlichen Rezepten faszinierte er nicht nur die kleinen Besucher beim Kinderzauber in allen Alterslagen restlos, auch die Erwachsenen waren völlig abgetaucht in die Welt der kreativen Märchensuppen.

Das Wiedersehen mit dem schon aus früheren Veranstaltungen bekannten Märchensuppenkoch war eines der ganz besonderen Highlights beim diesjährigen Rheingauer Kinderzauber – weckte es doch viele Erinnerungen bei den Besuchern: „Ich war hier in den ersten Jahren schon mit meiner Tochter auf dem Schoß zu Gast im Zelt vor vielen Jahren, jetzt ist es mein Enkel, der mit mir diese wunderschöne Aufführung besucht und immer noch sind wir komplett verzaubert“, sagte Judith Schuler aus Geisenheim und dankte mit einer Umarmung dem Mann, der das alles seit fast drei Jahrzehnten möglich macht: Adi Seitz durfte von allen Seiten für den gelungenen Kinderspaß im herrlichen Park der Hochschule Geisenheim viel Lob entgegennehmen. „Das tut schon gut“, bekannte der Rheingauer Kulturexperte mit dem großen Herzen für Kinder. So viel Arbeit hatte er wieder mal in die Organisation des riesigen Kinderfestes investiert und es hatte sich gelohnt: hunderte glückliche Kindergesichter waren am Sonntag bei herrlichsten Spätsommerwetter auf den grünen Wiesen des weitläufigen Geländes zu sehen. Tatsächlich war hier schon die dritte Generation an Kinderzauber-Gästen unterwegs und einige Erwachsene kamen freudestrahlend mit ihren Kindern auf den ehemaligen Grundschulleiter Seitz zu: „Ich bin es, Herr Seitz, Ihre ehemalige Schülerin!“. Einig waren sich am Sonntag alle, ob groß, klein, kurz, lang, dick oder dünn: auch der 28. Rheingauer Kinderzauber unter dem Motto „Im Siebten Himmel“ war ein wahres Stück vom Paradies. Endlich, nach drei langen Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie, konnten die Kinder zum Abschluss der Sommerferien im lauschigen Park der Hochschule Geisenheim wieder mal ein zauberhaftes Kindertraumland erleben. Jeder war dazu eingeladen, mit tollen Theatergruppen, Märchenerzählern und Puppentheatern Deutschland als Land der Phantasie zu entdecken und bei vielen Mitmach-Theatern und –Aktionen seine versteckten Talente auszuprobieren.

Paradies für Kinder

Dafür fanden sich rund um den Kinderzauber die besten Voraussetzungen: „Emil, mach doch langsam, gleich falle ich hin“, lachte der neunjährige Geisenheimer, als ihn sein Freund auf dem Balancierseil des Mitmachzirkus überholen wollte. Ein Stück weiter kletterten die dreijährigen Zwillinge Sophie und Hanna auf dem lustigen aufblasbaren „Berg“ der „Roll Toys“. Ihre große Schwester bastelte am Kreativ-Tisch der Kisselmühle ein Filz-Lama aus echter Wolle der beiden süßen Lamas, die unweit des Bastelzeltes gemütlich grasten und sich von den Kindern bewundern ließen. Besonders cool fand der Papa der drei Mädchen den Parcours des Radsportvereines Red Pulse, den die Kinder unter Anleitung fahren durften. Eine Mutter hatte viel Spaß, dass ihre kleine Tochter sich von der Hunderettungsstaffel „suchen ließ“: „Früher hatte sie Angst vor Hunden und jetzt lässt sie sich hier auf dieses Abenteuer mit den netten Vierbeinern ein“, freute sie sich. „Wenn es ein Paradies für Kinder gibt, dann muss es so sein, wie dieses Fest hier im Park der Hochschule", meinte dazu eine Großmutter, die ihre Enkelin begleitete. Die beiden waren extra aus Kemel angereist, um den „Rheingauer Kinderzauber“ mal zu erleben, von dem sie schon so viel gehört hatten. Viele hundert Kinder und ihre Eltern waren am vergangenen Sonntag wieder mal vom „Rheingauer Kinderzauber" magisch angezogen und verlebten zwischen 10 und 18 Uhr glückliche Stunden fernab des hektischen Alltags bei Spiel, Sport, Theater und Musik. Ein Riesenprogramm hatte „Kinderzauber-Vater“ Adolf Seitz wieder auf die Beine gestellt. Wie stets standen gerade mal rund 15 Helfer dem Schulleiter der Rauenthaler Otfried-Preußler-Schule zur Seite. Doch Adolf Seitz ist in Sachen Kinderspaß nach vielen Jahren Kinderkulturtage in Rauenthal und nach 20 Jahren Kinderzauber eben ein echter Profi. Seit 1995 ist es das große Rheingauer Fest "Kinderzauber", das allen Kindern und auch vielen Erwachsenen, zunächst vier Jahre auf Schloss Vollrads und seitdem dann im Park der Hochschule das Ende der Sommerferien versüßt. Hinter all dem steht mit Adolf Seitz an der Spitze ein Mann, der Kindern in allen Alterslagen an diesem Tag ein Programm bietet, das seinesgleichen in der näheren und weiteren Umgebung nicht findet. Und gerade deshalb kommen mittlerweile auch aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet jedes Jahr Gäste in Scharen, denn der "Kinderzauber" ist bekannt für sein sprichwörtlich zauberhaftes Programm. Ganz groß ist das Lob des Veranstalters zur guten Zusammenarbeit mit der Geisenheimer Hochschule. Trotz der Großbaustelle fand der Kinderzauber im Park der Geisenheimer Hochschule statt und auch dieses Mal hatte sich der Park in ein echtes Zauberland für Kinder verwandelt. Den ganzen Park mit allen lauschigen Nischen und Ecken hatten die Veranstalter genutzt. Von allen Seiten war für die gute Organisation, die Ausschilderung, die freundliche Betreuung und Hilfe, sowie für die sinnvolle Staffelung der sehr familienfreundlichen Eintrittsgelder Lob zu hören. Und auch die Hochschule selbst mit ihren Mitarbeitern stehe voll hinter dieser Veranstaltung, lobt Seitz. Sogar ein komplett umgestaltetes Stromnetz war vor einigen Jahren für den Kinderzauber installiert worden, freute sich Adolf Seitz über die Gastfreundschaft und die gute Zusammenarbeit mit der Hochschule.

Tolles Spiel- und Spaßprogramm

„Dieses Fest müsste mehrere Tage dauern, man kann gar nicht alles sehen und machen", umschrieb ein neunjähriges Mädchen die großartige Programmfülle. Die Familien waren beim Rundgang beeindruckt, wie es Adolf Seitz wieder gelungen war, echte Highlights nach Geisenheim zu holen. Vor allem auch, dass wieder Rheingauer Vereine und Institutionen das Programm mitgestalteten, fanden die einheimischen Gäste toll: „Die Teilnahme am Kinderzauber ist für die Vereine bestimmt auch eine gute Eigenwerbung“. Die Möglichkeit, sich beim Programm des Kinderzaubers einzubringen, gibt Adolf Seitz den Rheingauer Vereinen seit vielen Jahren. Die Chance hatten auch diesmal die Rettungshundestaffel des Deutschen Roten Kreuzes, die Feuerwehr Rheingau-Taunus und der Rheingauer MTB Club Red Pulse mit einem Geschicklichkeitsparcours für Fahrräder wahrgenommen und begeisterten die Kinder für sich.

Es seien zwar noch nicht so viele Besucher gewesen, wie vor der Pandemie, aber um Rekorde ginge es sowieso nicht und auch nicht darum, das große Geld mit dem Kinderfest zu verdienen: „Wir möchten den „Kurzen“ einfach ein schönes und unvergessliches Fest zum Ende der Sommerferien bieten. „Wäre die Zwangspause nicht gekommen, könnten wir in diesem Jahr bereits den 30. Kinderzauber feiern“, hielt Seitz fest und wies darauf hin, dass sich auf dem Gelände der Hochschule Geisenheim University einiges getan habe, der Parkplatz den neuen Gebäuden gewichen sei und der Kinderzauber sich neu aufstellen musste: „Dadurch gibt es vieles im Park zu entdecken“.

Hochaktuell waren die Themen Natur, Umwelt und Klima und die Fragen, wie es Menschen, Tieren, Bäumen, Pflanzen besser gehen kann. Eine Frage, die sich im Programm beim Mitmach-Museum für den Naturschutz oder auch bei Theateraufführungen widerspiegelte. Da gab es ein Naturmemory, das auch Erwachsene auf die Probe stellt oder Insekten, denen man die passenden Larven zuordnen musste. Auf der Bühne sammelte die kleine Meerjungfrau den Plastikmüll im Meer zusammen und wollte nur den Prinzen heiraten, der den Umweltverschmutzern das Handwerk legte.

Die Kinderzauberbesucher erlebten hier einen unterhaltsamen und bunten Tag, stundenlang schlenderten sie einfach durch den Park und fanden an jeder Ecke oder Freifläche etwas zum Verweilen, Staunen, gemeinsam spielen und einfach aktiv sein. Das erste Mal beim Kinderzauber dabei waren „ZaPPaloTT“, die Clownin Lulu und das MitMachNatur Museum. Die Zaubertöpferscheibe mit Thomas Benirschke musste wegen Krankheit leider ausfallen, dafür war nach längerer Pause wieder Beatrice Hutter mit dabei, Corinna Ramona Ratzel begeisterte mit ihren zauberhaften Clownereien, ebenso wie das bekannte Rotznasentheater oder das „SpielRaum“ Theater. Auf der Open-Air-Bühne wurde Theater in Hülle und Fülle geboten und in der Aula gab es wieder das Mini-Puppentheater Festival mit den Koblenzer Puppenspielen und Alys Puppentheater zu sehen. „Die meisten Künstler und Theater aus 2020 gibt es auch im Jahr 2023 noch, deshalb haben wir die Planungen einfach verlagert“, erklärte Seitz.

Egal ob kreative, musikalische oder sportliche Aktivitäten – für jeden war etwas dabei. Im Park gab es das MitMach-Natur Museum, den Kletterberg, den Mitmachzirkus, den Kochtopf vom Märchenkoch und die Alpakas der Kisselmühle.

Für den musikalischen Höhepunkt sorgte dann noch zum Abschluss die „Wilde 3“ aus Wiesbaden.

Traditionell rundete die beliebte Tombola zum einen den Kinderzauber für die kleinen und großen Gäste ab, zum anderen diente der Erlös der Finanzierung von Aktivitäten für Kinder, wie dem Kindertheater an jedem letzten Sonntag im Monat in der Brentanoscheune in Oestrich-Winkel. „Damit man so ein großes Kinder-Event wie den Kinderzauber organisieren und durchführen kann, braucht es Partner an seiner Seite“, erklärte Adolf Seitz und dankte der NASPA Stiftung „Initiative und Leistung", der Rheingauer Volksbank eG, der Sonnen-Apotheke und vielen anderen Sponsoren für die Unterstützung.

Das Riesenprogramm zum Schlendern, Schlemmen, Spielen, Musizieren, Basteln, Werken und Schauen und die wundervollen Künstler, Gaukler, Puppenspieler, Musiker und Schauspieler machten den Kinderzauber wieder zu etwas ganz Besonderem. Ganz klar, dass bei einem solchen Programm in Geisenheim fast nur glückliche Kindergesichter zu sehen waren. In sehr friedvoller Stimmung spielten die Kinder allen Alters und vieler verschiedener Nationen hier und auch die Eltern ließen sich auf diesen Zauber ein und spielten, bastelten, sangen und feierten fröhlich mit. Adolf Seitz und sein bewährtes Team hatten allen Gästen wieder mal zauberhafte Stunden in einem echten Kinderparadies beschert. Mit vielen neuen Eindrücken, die sich auf den glücklichen Kindergesichtern spiegelten, verließen die Besucher am Abend das „Wunderland", das so vielen Kindern Riesenspaß beschert hatte.

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